Donnerstag, 5. Juni 2014
der tag der uns
trotz sandpanade
gegart hatte

brachte abends
erhitzte spitze stiche
frostiges schütteln

am sonntagmorgen
gab es frische brötchen
deines bekam einen korb

später packte ich
in deinen karton ein glas
mit semmelbröseln




Donnerstag, 6. Februar 2014
unter sation des organ
ohne sen und i
eher auf dem zahnfleisch
dem eigenen
versagt manche planung
verlegt sich ein
der sonne geweihter tag
hinter konten zahlen und papiere
das glätten von kraterland
nur noch klein im teleskop
ge wird zu pa
nick bleibt
oh nee macht




Montag, 3. Februar 2014
manche gerade sich bedingt zum winkel schwingt / bis zu dem grade man sich zwingt / der nur noch mit viel schwung gelingt / man nach atem aufschub ringt

es schwingen mit so manche leibe / schnappt nach luft man nicht alleine / holt aus für schritte große neige / drehen schreiten stolpert beine

gerade als der grad errungen / zu dem die kurve fast bezwungen / zu viel elan die körper schwungen / im takt der abend ward verklungen




Samstag, 14. September 2013
krähe oben
schimpft
im duett
mit der nachbarin




Sonntag, 12. Mai 2013
wir wollten nichts anbrennen lassen
schleuderten gedankensalat
bis wir im wasser standen

als wir sahen was wir angerichtet hatten
kratzen wir die töpfe aus
machten uns an den abwasch




Sonntag, 24. Februar 2013
sitzt da allein
wünschst dir gedankenbrecher
wellenbrecher gegen die stürmische flut

trügerisch ist die erinnerung
auf wellness gepolt
und frische eierkuchen

im duft der glückshormone
zieht nebel auf
hoch peitscht die gischt

siehst ihn der mutterbrust entrissen
in seenot freischwimmend
zu stolz für den rettungsring

du seufzt
gibst selbstgemachte marmelade
auf den riss deiner elternseele
hoffst auf mutterwundenheil




Freitag, 18. Januar 2013
vor mir spuren
weiß in weiß
zwei dünn parallel
ein stück weiter
ein buntes etwas am boden
ausgespuckt
mit kristallener mütze
verloren verlassen
im schnee

parallel dünn
macht kehrt
schneestapfen
und mir ist
als hörte ich
eine beruhigende
stimme
und ein kind
mal laut weinend
mal leise klagend
über den verlust
im weh




Dienstag, 25. Dezember 2012
nehme den jahreswechsel
gleich einem kleiderwechsel
hoffe so dann und wann
in etwas altes zu schlüpfen
nur so um zu sehen
ob es noch passt

was mir nicht mehr gefällt
kommt in den container
der altjahressammlung
wird in alle welt verschickt
vielleicht kann dann
jemand mit meinem alten jahr
glücklich werden

in der silvesternacht
ergreife ich mir hastig
ein neues jahr
um nicht nackt da zu stehen
das alte hebe ich noch auf
erst einmal

mein neues jahr trage ich
voller hoffnung
zusammen mit dem sack an
guten vorsätzen
zur änderungsschneiderei
ich möchte abnehmen

auf welchen tag ich verzichten möchte
fragt der schneider
und klappert mit der schere
weihnachten kommt mir in den sinn
lege da immer ein paar kilo zu

ohne heiligabend mach ich mich auf
und zeige mein neues jahr stolz
freunden und bekannten
jeder prahlt auf seine weise

derweil stiehlt ein obdachloser
aus dem container das jahr
in dem ich mich
unglücklich verliebte
es ist immer noch tränennass

nach ein paar wochen
beschließe ich
diesmal ganz
auf urlaub zu verzichten
und kürze
schneide sechs wochen
einfach ab
ein minijahr
das wirkt sexy denke ich

doch gegen ende
ist die zeit zu schnell vergangen
ich wünsche mir
verlängerung
und beginne die reste alter jahre
anzustückeln
bis ich aussehe
wie eine alte patchworkdecke
von allen jahren
nur das beste




burnout nannte es
ihr psychotherapeut
nervenzusammenbruch
gefiel ihr besser
nahm sich zusammen
behielt die nerven
und brach mit allem
was brannte

burnout called it
her psychotherapist
mental breakdown
was far better for her
went down to herself
got some mental balance
and broke
with all burners




Dienstag, 11. Dezember 2012
körper drängen sich
reiben aneinander
pendeln sich in fahrt
nähern sich erhitzt
dem punkt an dem die zähe
masse stoßweise ejakuliert
bis es nur noch tropft
ein verbleibender rest
zieht sich erschöpft
zusammen
ausgehöhlt